Tipps für den Unterricht/ das Tafelbild mit dem iPad

Als eine Erfahrung aus zahlreichen Fortbildungen  möchte ich gerne einen „Trick“ weitergeben, den ich bei der Erstellung von „Tafelbildern“ am iPad (wie nennt man das eigentlich in der Post-Tafel-Ära? Whiteboardbild, Beamerbild, Schülerorientierteunterrichtsinhaltsprojektion …?) nutze, um ein TB für die SuS zu projizieren und zeitgleich meine digitalen Notizen zur Unterrichtsvorbereitung ansehen zu können.

Seit ich mit dem iPad arbeite (inzwischen schon über 6 Jahre!) ist Explain Everything (EE) zu meiner persönlichen eierlegenden Wollmilchsau mutiert!

Nun erstelle ich seit letztem Halbjahr intensiver mit Schülern gemeinsam Kursnotizbücher mit OneNote. Die App gefällt mir aber für die Erstellung von Tafelbildern nicht sonderlich gut, nach wenigen unbefriedigenden Versuchen bin ich schnell zurück zu EE, es fehlten mir die zahlreichen Gestaltungsoptionen, die ich bei EE zu Schätzen gelernt habe, vor allem aber mein persönliches Muss: Ich benötige während des Unterrichtes auch nach inzwischen 20 Dienstjahren, während ich mit SuS arbeite oder ein Tafelbild erstelle, meine Notizen zur Unterrichtsvorbereitung. Früher hatte ich diese klassisch auf Papier notiert, diese Blätter wandern aber zunehmend und konsequent inhaltlich in meine OneNote-Notizbücher und physisch ins Altpapier.
Das Problem dabei, während ich auf dem iPad das Tafelbild erstelle, möchte ich gleichzeitig meine Notizen ansehen können, ohne dass diese an die Wand projiziert werden und ohne diese dafür ausdrucken zu müssen oder ein zweites Tablet dabeihaben zu müssen (wobei ich zugegebenermassen auch letztere Option manchmal einsetzte :-)).

Der „Trick“ dabei ist nun die Tatsache, dass Apps wie Fotos, YouTube und eben auch EE, (ev. auch Goodnotes?) bei der Übertragung an externe Bildschirme nicht das Display spiegeln sondern den Inhalt auf dem externen Monitor wiedergeben. Da dies auch funktioniert, wenn die App im SplitScreen betrieben wird, rufe ich also zunächst EE auf, dies wird an den Beamer übertragen (In den Einstellungen kann bei EE eingestellt werden, ob der Inhalt an einen zweiten Bildschirm gestreamt oder der Monitor gespiegelt werden soll). OneNote starte ich dann im zweiten Fenster des Splitscreen, das nicht übertragen wird und kann dort also meine vorbereiteten Notizen aufrufen oder auch mal während des Unterrichtes Noten im TeacherTool verwalten, Mailen, Twittern, … 🙂

Möchte ich den SuS anschließend mein Tafelbild in OneNote zur Verfügung stellen, geschieht dies mit wenigen Klicks per Teilen (siehe Video!) –> Dokument –> OneNote (dort wähle ich noch den passenden Abschnitt aus) –> Senden. Im ausgewählten Abschnitt erscheint nun eine neue Seite mit dem Titel meines TB aus EE, das dort als pdf liegt. Der Anschaulichkeit halber füge ich die Datei dann noch als Ausdruck ein und … fertig!

360° in der Schule – Erster Praxistest mit Holobuilder

Auf Twitter schrieb letztens jemand etwas über Holobuilder und 360°-Kameras, daraufhin hab ich mir die Seite www.holobuilder.com angesehen und war schwer angetan!

Man kann sich dort einen test-Account für einen Monat anlegen, auf meine Support-Anfrage hin, dass der Testzeitraum für ein Projekt mit einer Schüler-AG nicht ausreichend ist, wurde mir unkompliziert eine Jahreslizenz zur Verfügung gestellt. Vor den Sommerferien habe ich dann mit meinen Tablet-Scouts ein wenig in der Mediathek unserer Schule herumprobiert …

Alle waren positiv beeindruckt von dieser Anwendung! Extrem einfache Einbindung der 360°-Aufnahmen und Verknüpfung zu einem virtuellen Rundgang, Einbettung von 3D-Objekten mit Infos oder auch „schwebenden“ Bildern oder pdf-Dokumenten, unkomplizierte Kollaboration … welche vielfältigen Möglichkeiten bieten sich da für den Schulbereich?!?

Die Schüler hatten, nachdem das Grundprinzip verstanden war, keinerlei Probleme mit der Anwendung. Man nimmt ein 2D-Bild als „Lageplan“, die 360°-Bilder werden hochgeladen und immer per „Drag & Drop“ sowohl auf dem Lageplan, als auch innerhalb der übrigen 360°-Bilder verortet bzw. verknüpft, super easy!

Die Herkunft von Holobuilder, deren eigentliche Zielsetzung in der Dokumentation von Baustellen und deren Fortschritten liegt, spiegelt sich in der Art und Weise, wie Projekte angelegt werden natürlich wieder – Stichwort: Lageplan – das Ganze ist aber im Wesentlichen recht intuitiv bedienbar!

Wir haben für unseren ersten Gehversuche eine Insta360 One verwendet, deren Bilder erst noch am PC ins jpeg-Format konvertiert werden müssen, dieser Schritt fällt bei einigen anderen 360°-Kameras weg, bei denen dann die Bilder direkt per App „Jobwalk“ (für iOS und Android) ins Projekt eingebunden werden können. Die Einbindung von 3D-Objekten und 2D-Fotos, pdf’s etc. per „Drag & Drop“ ist ebenfalls ein Kinderspiel, wenngleich die Formatierungsoptionen für Info-Texte noch etwas rudimentär erscheinen, aber das ist nachrangig.

Die Arbeit mit Schülern, auch in Gruppen und an einzelnen Projekten, lässt sich spielend einfach umsetzen, indem sie eigene Zugänge als „Mitarbeiter“ erhalten, die dann an definierten Projekten selbstständig arbeiten dürfen. Voraussetzung ist eine eigene E-Mail-Adresse der SuS, hier wäre natürlich ggfs. für Schulen eine Lösung per anonymem Zugang per Code o.ä. datenschutztechnisch wünschenswert. Womit wir bei der eigentlichen Frage angekommen sind – Holobuilder ist als Anwendung für die Baubranche konzipiert, bietet aber für den schulischen Sektor ein enormes Potential, weshalb eine Edu-Version absolut wünschenswert wäre (sicher auch preislich, die Preise für die kommerzielle Nutzung wird keine Schule tragen können) !

Denkbare Einsatzszenarien für die Schule sind sehr vielfältig, neben dem virtuellen Schulrundgang für die Homepage könnte in jede 360°-Aufnahme mehrsprachig in Info-Bausteinen bspw. die Benennung von Gegenständen etc. in der jeweiligen Fremdsprache durch die Schüler eingefügt werden, in den Naturwissenschaften liessen sich ganz neue Dimensionen in der Darstellung von Versuchsaufbauten erreichen, insbesondere aber in Geographie/ Erdkunde und Bio eröffnen sich mit der Erstellung virtueller Exkursionen ungeahnte Möglichkeiten, wenn beispielsweise die SuS eine entsprechende Dokumentation ihrer Innenstadt oder auch der Ziele des letzten Schulausfluges erstellen. Abgelegenere Ort können unkompliziert in den Klassenraum geholt werden, der eigene Nahraum kann virtuell dokumentiert werden. Wie traumhaft wäre es, wenn beispielsweise statt der Abbildungen des Rheins im Schulbuch als Beispiele zum Flussmäander der Fluss vor Ort in 360°-Aufnahmen direkt in den Klassenraum geholt werden kann, ohne eine reale Exkursion organisieren zu müssen (und bitte jetzt kein Plädoyer für die reale Begegnung erwidern, die stellt den Idealfall dar, ist aber immer so eine Zeitsache … da stellen 360°-Aufnahmen eine sehr geniale Alternative dar)! Ob Kreativität und Kollaboration, Kommunikation als auch kritisches Denken, alle 4 K’s können in Projekten und Unterrichtsszenarien gefordert und gefördert werden.

Fazit: Holobuilder bietet für die Schule enormes Potential, wenngleich aber die Schule nicht im Fokus der Entwickler steht. Mit einer Jahres-Testlizenz kann man spannende Projekte in Angriff nehmen, nachhaltig ist das nicht, wenn möglicherweise nach einem Jahr keine Weiternutzung mehr möglich sein wird – bleibt also zu hoffen, dass das Team von Holobuilder, das seine Ursprünge übrigens an der RWTH Aachen hat, sich eine Ausweitung auf den Edu-Bereich vorstellen kann.

How ever, ein Blick auf die Anwendung lohnt allemal!

Schüler als Scouts in der digitalen Transformation

Tablet-Scouts? Scouts sind im englischsprachigen Raum Pfadfinder/ Kundschafter – also Menschen, die sich auf unerforschtem Terrain zurechtfinden und den Weg weisen können. 

Unsere Tablet-Scouts fungieren als Vermittler im Rahmen der digitalen Transformation von Schule – als Pfadfinder, aber auch als Influencer!

Die Grundidee für die Tablet-Scouts bestand zunächst darin, unsere Schüler auf ihrem Weg mit den digitalen Lernbegleitern zu unterstützen, die am Marianum im Jg. 7 eingeführt werden.

Bei der Einführung der Lernbegleiter unterstützen die Scouts bei der Ersteinrichtung der Tablets oder einzelner Apps. Sie gehen auch in die Klassen und geben kurze Einweisungen, beispielsweise zur Arbeit mit bestimmten Apps, zur Datensicherung etc., außerdem verfassen sie Anleitungen, die sie unter schueler.marianum-digital.de (ab Sommer 2020 wieder eingestellt) zur Verfügung stellen, probieren neue Wege in der Nutzung, tüfteln in Spezialfällen gangbare Workarounds aus und stehen regelmäßig jeden Dienstag in der 1. großen Pause als Ansprechpartner in der Mediathek zur Verfügung. Dorthin kann kommen, wer aktuelle Fragen zu, oder Probleme mit seinem Tablet hat, ganz egal ob Schüler, Lehrer oder sonstiger Mitarbeiter! 

Doch die Aufgaben der Tablet-Scouts, die im Rahmen einer AG seit dem Schuljahr 17/18 bei uns aktiv sind, haben sich im Laufe der Zeit erweitert. Neben der Schulung der Mitschüler haben sie inzwischen auch schon erfolgreich Workshops für das Kollegium angeboten. Fast schon regelmäßig zweimal jährlich nimmt die AG im Rahmen unserer Aktivität beim Projekt der HPI-Schul-Cloud an Design-Thinking-Workshops am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam teil, bei denen sie Einfluß nehmen auf wesentliche Funktionsweisen und neue Tools, die innerhalb der Schul-Cloud zur Anwendung kommen.

Als schulinterne „Influencer“ testen sie in eigenständigen Projekten neue Wege der schulischen Arbeit mit digitalen Medien. Zur Zeit etwa beschäftigen wir uns mit der Erstellung eines virtuellen Schulrundgangs auf der Basis von 360°-Aufnahmen, die mit Hilfe einer uns kostenlos zur Verfügung gestellten webbasierten Anwendung (holobuilder.com) zu einem Rundgang zusammengestellt werden können.

Als Tablet-Scout kann ab Klasse 8 aktiv werden, wer sich selbst mit seinem Tablet gut auskennt und Spaß daran hat, seine Mitschüler dabei zu unterstützen. Die Scouts sind eine Arbeitsgemeinschaft (AG), die auf den Zeugnissen entsprechend vermerkt wird und für die MINT-Zertifikate Berücksichtigung findet.

Tablet-Scouts besuchen das HPI in Potsdam

Grundfunktionen in Explain Everything

In diesem Beitrag stellen wir kurz die Grundfunktionen der App „Explain Everything“ vor. Es handelt sich lediglich um die Funktionen, die zum grundsätzlichen Bedienen der App notwendig sind. Es handelt sich um die Version für iPads.

Sie finden hier drei Videos: Bei dem ersten handelt es sich um eine kurze Zusammenfassung der Informationen der schulinternen Lehrerfortbildung vom 1. November 2018; beim zweiten wird die Einrichtung von IServ als Speicherort in Explain Everything erklärt; das dritte Video veranschaulicht die Speicherung auf IServ anhand einer Beispieldatei. Die Videos zwei und drei wurde ursprünglich für die Schülerseite erstellt und stehen somit auch den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung.

Im Zusammenfassungsvideo fehlt der Aspekt des kollaborativen Arbeitens und die Erläuterung der Videofunktion. Bei der App lässt sich viel über das Ausprobieren herausfinden. Wenn noch Fragen offengeblieben sind, beantworten wir diese gerne.

iOS EE Kurzzusammenfassung

iOS EE Einrichtung IServ

iOS EE Export IServ