360° in der Schule – Erster Praxistest mit Holobuilder

Auf Twitter schrieb letztens jemand etwas über Holobuilder und 360°-Kameras, daraufhin hab ich mir die Seite www.holobuilder.com angesehen und war schwer angetan!

Man kann sich dort einen test-Account für einen Monat anlegen, auf meine Support-Anfrage hin, dass der Testzeitraum für ein Projekt mit einer Schüler-AG nicht ausreichend ist, wurde mir unkompliziert eine Jahreslizenz zur Verfügung gestellt. Vor den Sommerferien habe ich dann mit meinen Tablet-Scouts ein wenig in der Mediathek unserer Schule herumprobiert …

Alle waren positiv beeindruckt von dieser Anwendung! Extrem einfache Einbindung der 360°-Aufnahmen und Verknüpfung zu einem virtuellen Rundgang, Einbettung von 3D-Objekten mit Infos oder auch „schwebenden“ Bildern oder pdf-Dokumenten, unkomplizierte Kollaboration … welche vielfältigen Möglichkeiten bieten sich da für den Schulbereich?!?

Die Schüler hatten, nachdem das Grundprinzip verstanden war, keinerlei Probleme mit der Anwendung. Man nimmt ein 2D-Bild als „Lageplan“, die 360°-Bilder werden hochgeladen und immer per „Drag & Drop“ sowohl auf dem Lageplan, als auch innerhalb der übrigen 360°-Bilder verortet bzw. verknüpft, super easy!

Die Herkunft von Holobuilder, deren eigentliche Zielsetzung in der Dokumentation von Baustellen und deren Fortschritten liegt, spiegelt sich in der Art und Weise, wie Projekte angelegt werden natürlich wieder – Stichwort: Lageplan – das Ganze ist aber im Wesentlichen recht intuitiv bedienbar!

Wir haben für unseren ersten Gehversuche eine Insta360 One verwendet, deren Bilder erst noch am PC ins jpeg-Format konvertiert werden müssen, dieser Schritt fällt bei einigen anderen 360°-Kameras weg, bei denen dann die Bilder direkt per App „Jobwalk“ (für iOS und Android) ins Projekt eingebunden werden können. Die Einbindung von 3D-Objekten und 2D-Fotos, pdf’s etc. per „Drag & Drop“ ist ebenfalls ein Kinderspiel, wenngleich die Formatierungsoptionen für Info-Texte noch etwas rudimentär erscheinen, aber das ist nachrangig.

Die Arbeit mit Schülern, auch in Gruppen und an einzelnen Projekten, lässt sich spielend einfach umsetzen, indem sie eigene Zugänge als „Mitarbeiter“ erhalten, die dann an definierten Projekten selbstständig arbeiten dürfen. Voraussetzung ist eine eigene E-Mail-Adresse der SuS, hier wäre natürlich ggfs. für Schulen eine Lösung per anonymem Zugang per Code o.ä. datenschutztechnisch wünschenswert. Womit wir bei der eigentlichen Frage angekommen sind – Holobuilder ist als Anwendung für die Baubranche konzipiert, bietet aber für den schulischen Sektor ein enormes Potential, weshalb eine Edu-Version absolut wünschenswert wäre (sicher auch preislich, die Preise für die kommerzielle Nutzung wird keine Schule tragen können) !

Denkbare Einsatzszenarien für die Schule sind sehr vielfältig, neben dem virtuellen Schulrundgang für die Homepage könnte in jede 360°-Aufnahme mehrsprachig in Info-Bausteinen bspw. die Benennung von Gegenständen etc. in der jeweiligen Fremdsprache durch die Schüler eingefügt werden, in den Naturwissenschaften liessen sich ganz neue Dimensionen in der Darstellung von Versuchsaufbauten erreichen, insbesondere aber in Geographie/ Erdkunde und Bio eröffnen sich mit der Erstellung virtueller Exkursionen ungeahnte Möglichkeiten, wenn beispielsweise die SuS eine entsprechende Dokumentation ihrer Innenstadt oder auch der Ziele des letzten Schulausfluges erstellen. Abgelegenere Ort können unkompliziert in den Klassenraum geholt werden, der eigene Nahraum kann virtuell dokumentiert werden. Wie traumhaft wäre es, wenn beispielsweise statt der Abbildungen des Rheins im Schulbuch als Beispiele zum Flussmäander der Fluss vor Ort in 360°-Aufnahmen direkt in den Klassenraum geholt werden kann, ohne eine reale Exkursion organisieren zu müssen (und bitte jetzt kein Plädoyer für die reale Begegnung erwidern, die stellt den Idealfall dar, ist aber immer so eine Zeitsache … da stellen 360°-Aufnahmen eine sehr geniale Alternative dar)! Ob Kreativität und Kollaboration, Kommunikation als auch kritisches Denken, alle 4 K’s können in Projekten und Unterrichtsszenarien gefordert und gefördert werden.

Fazit: Holobuilder bietet für die Schule enormes Potential, wenngleich aber die Schule nicht im Fokus der Entwickler steht. Mit einer Jahres-Testlizenz kann man spannende Projekte in Angriff nehmen, nachhaltig ist das nicht, wenn möglicherweise nach einem Jahr keine Weiternutzung mehr möglich sein wird – bleibt also zu hoffen, dass das Team von Holobuilder, das seine Ursprünge übrigens an der RWTH Aachen hat, sich eine Ausweitung auf den Edu-Bereich vorstellen kann.

How ever, ein Blick auf die Anwendung lohnt allemal!

Wo finde ich Ideen für meinen Unterricht?

Im Netz ist an dieser Stelle immer gerne vom PLN, dem persönlichen Lern-Netzwerk die Rede. Soll heißen, es gibt wie immer keine Standard-Plattformen sondern jeder Lehrer muss sich seine individuellen Quellen suchen und – wenn er sie gefunden hat – bitte auch behalten 😉!

Logisch, dass dies allein schon bei der Fülle an Angeboten im Netz eine ganz individuelle Angelegenheit darstellt – persönlich eben, ich stelle euch hier ein paar Möglichkeiten, vor allem aber Plattformen und/mit links zu interessanten Seiten zur Verfügung, über die ihr weiterkommen könnt.

Themen sind dabei:

Plattformen für Material
Tools für den Unterricht
Twitter (auch) für Lehrer
Theoretisches und Kompetenzen

„Wo finde ich Ideen für meinen Unterricht?“ weiterlesen

Digitale Lernbegleiter Jg. 7 – was geht?

„Was geht?“ ist hier weniger jugendsubkulturell anbiedernd denn ganz praktisch gemeint: Wir arbeiten im Jahrgang 7 mit der heterogenen BYOD-Lösung, was bedeutet, dass die Kinder unterschiedlichste Tablets mit den drei Betriebssystemen iOS, Android und Windows dabei haben! Bei der Unterrichtsplanung mit den digitalen Lernbegleitern müssen wir daher auf Lösungen zurückgreifen, die universell auf allen Betriebssystemen möglich sind!

Daher haben die Kinder zunächst einen Grundstock an universalen Apps installiert, mit denen bereits eine Vielzahl an unterrichtlichen Anwendungsszenarien möglich ist.

Für längere Texte und Präsentationen stehen Office365 (Word, OneNote und PowerPoint) sowie als „Rechenknecht“ Geogebra zur Verfügung. Texte lassen sich kollaborativ per Etherpad sowohl über IServ als auch über die Schul-Cloud verfassen!

Für die Erstellung „digitaler Mitschriften“ als Pendant zum klassischen Heft bietet sich auch Explain Everything an, hier findet ihr bereits ein paar Hilfen zur App.

Videos (und Fotos :-)) kann jedes Tablet erstellen, wir haben darüber hier schon mehrfach berichtet, ob über die Erstellung von Erklärvideos allgemein oder speziell auch für Deutsch oder die besondere Form der StopMotion-Videos!

Etwas umständlich ist das Abspielen von auf IServ gespeicherten Videos auf iPads, hierzu empfehle ich den Schülern Documents zu installieren und einmal einzurichten, Documents spielt die Videos direkt ab!

Sehr vorteilhaft, insbesondere für die Zeitökonmie im Unterricht und unglaublich vielseitig einsetzbar um das „Netz in den Unterricht zu holen“ sind QR-Codes, für die jedes Tablet einen Scanner an Bord hat!

Überhaupt sind viele Anwendungen möglich, die keine eigene App benötigen, wie die Arbeit mit der Schul-Cloud, für die jeder 7.Klässler bei der Einführungsveranstaltung einen Zugang erhalten hat. Spannend ist dazu der Blog zur Schul-Cloud! Anleitungen zur Nutzung findet ihr im folgenden Onlinekurs beim HPI. Unter dem Titel: „Lernen 4.0 – Möglichkeiten und Grenzen einer Digitalisierung im Bildungsbereich (Schul-Cloud-Edition)“ kann man sich kostenlos zu einem Kurs mit 4 Modulen beim HPI einschreiben.

Auch Socrative,  Kahoot und Quizlet sind appfrei (webbasiert) und somit universal nutzbar. Außerdem gibt es zahlreiche webbasierte Angebote die sich für einzelne Unterrichtsphasen einsetzen lassen wie beispielsweise die Seiten learningapps.org oder auch learningsnacks.de. Auf denen kann man wie auch bei Quizlet und Kahoot sowohl auf die Materialien anderer Kollegen zurückgreifen, als auch eigene Ideen relativ einfach umsetzen!

Viel Ideen für den Unterricht liefert natürlich das Netz mit seiner unendlichen Fülle und Weite, insbesondere die bloggenden Kollegen beschreiben immer wieder neue und kreative, aber auch einfach umsetzbare Ideen für den digital erweiterten Unterricht.

Ausprobieren! 🙂

Identitätsklau – wurde Deine E-Mail gehackt?

Wolltest Du schon immer gerne wissen ob Deine E-Mail-Adresse bereits einmal bei einem Cyberangriff erbeutet und eventuell missbraucht wurde? Unter Umständen kann Dir die Seite des Hasso-Plattner-Instituts der Universität Potsdam Auskunft darüber geben, ob deine E-Mail-Adresse bereits auf einschlägigen Seiten auftaucht und Du – okay, man soll ja seine Passwörter eh regelmäßig wechseln, aber – Dein Passwort dringend wechseln solltest!

https://sec.hpi.uni-potsdam.de/leak-checker/search

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Identitätscheck beim Hasso-Plattner-Institut (An-Institut der Uni Potsdam)

Veröffentlichungen zum Thema „Digitale Schule“ und drumrum…

Es gibt ja inzwischen eine Fülle von Veröffentlichungen, eine von Zeit zu Zeit anwachsende Auswahl…

  • Hilbert Meyer auf die Frage: „Wie sehen die künftigen Herausforderungen für die Lehrer aus? Was müssen sie können und was vielleicht bleiben lassen?“
    „Sie müssen lernen, unterschiedliche Rollen einzunehmen. Sie sollten zudem von der Vorstellung wegkommen, alle Inhalte selbst vermitteln zu wollen. Dieser Anspruch wird durch die Digitalisierung der Medien hinfällig werden und ist es teilweise jetzt schon. Die digitale Welt ist einfach da und die Frage ist nicht ob, sondern wie die Schule damit angemessen umgeht. […]“ – das ganze Interview zu lesen auf SZ.de
  • Das iPad-Kompendium von Prof. Dr. André Bresges mit Informationen für Politik, Schulträger, Lehrkräfte und Eltern – einen Überblick erhält gibt es auf der Homepage http://www.tablets-im-unterricht.de, empfehlenswert ist das kostenlose iBook im App-Store.