Schul-Cloud und Design-Thinking

… wie das so ist!

Das erste Halbjahr ist fast rum und ich habe keine Zeit gefunden hier einen weiteren Beitrag zum Thema Schul-Cloud (oder überhaupt einen :-)) zu verfassen – dabei wird die ToDo-Liste immer länger.

Schul-Cloud

Zeit für eine kurze Zwischenbilanz – der Start ins erste Schuljahr mit Schul-Cloud war durchaus holprig, diverse Schwierigkeiten rund um die Anmeldung forderten ihre Beachtung, führten aber in Rücksprache mit dem Schul-Cloud-Team zu einer immer größeren Annäherung, die bald auch Platz für inhaltliches Arbeiten bot 🙂

Auf den regelmäßigen Treffen der Arbeitsgemeinschaften wird immer wieder deutlich welches Potential in der Schul-Cloud gesehen wird und welche Erwartungen an sie gestellt werden, aber auch welche unterschiedlichen Probleme es noch an den Schulen vor Ort zu meistern gilt.

Die Funktionalität der Schul-Cloud wächst stetig, zahlreichen Bugs jagen die Piloten hinterher und melden Sie zurück, wobei immer wieder faszinierend zu sehen ist, wenn geschilderte Verbesserungsideen oder Probleme teilweise innerhalb weniger Tage umgesetzt bzw. behoben werden.

Die Zusammenarbeit mit dem Schul-Cloud-Team ist dabei immer wieder sehr konstruktiv, bei den AG-Treffen wird relativ zielgerichtet über den derzeitigen Ausbauzustand der Cloud sowie die nächsten Schritten berichtet, Probleme besprochen, vor allem aber wird intensiv an Ideen für den weiteren Ausbau gefeilt.

Einzig der hohe Grad an Öffentlichkeitsarbeit der das Projekt begleitet ist für den gemeinhin eher still vor sich ihn werkelnden Lehrer ungewohnt – damit zusammenhängend ist vielleicht auch die bisweilen lehrerseits spürbare Enttäuschung über die fehlenden oder nur sehr langsam Einzug haltenden Tools. Hier wurden auf dem ersten Schul-Cloud-Forum im Frühjahr 2017 durch die bis dahin eher als Idee existente Schul-Cloud hohe Erwartungen geschürt die nun im Lichte der reellen Umsetzung an so mancher Hürde wie Datenschutz, unterschiedlichen Schnittstellen etc. entweder noch unerwartet viel Anlauf holen müssen oder bisweilen wohl auch scheitern. So manch angekündigtes Tool bleibt jedenfalls bis heute ebendas. Wenngleich aber auch hier die Fortschritte erkennbar sind und mit jedem neuen Release weitere Ideen in die Realität umgesetzt werden.

Design Thinking

„Design Thinking ist eine ursprünglich aus dem Industriedesign stammende Methode, um in iterativen Prozessen zu immer besseren Lösungen/Prototypen zu gelangen, bei denen die Bedürfnisse und Emotionen der Anwender/Nutzer an erster Stelle stehen.“ – so steht es in der Beschreibung für den am 18.12. in Potsdam am HPI durchgeführten Design Thinking-Workshop rund um die Schul-Cloud.

Aus dem Wunsch der Pilot-Lehrer geboren das seitens der Mitarbeiter des HPI vielzitierte Prinzip des Design Thinking kennenzulernen wurde ein eintägiger Workshop entwickelt, bei dem ca. 40 Lehrer und Schüler der Pilotschulen zusammen mit Vertretern von HPI, MINT-EC, BMBF und Presse in Kleingruppen neue Ideen für die Schul-Cloud entwarfen. Eine vielfach noch mit etwas Sightseeing im vorweihnachtlichen Berlin und abendlichem Treffen der Teilnehmer in Potsdam verbundene Anreise rundete das Programm ab, das bei allen Beteiligten auf viel positive Resonanz stieß.

Im Januar starten wir in Meppen mit unserem ersten Tablet-Jahrgang, der dann auch komplett Zugang zur Schul-Cloud bekommt. Für die Einführungstage hat sich eine Delegation aus Berlin angesagt, die uns bei der Erstanmeldung unserer Schüler unterstützt und dabei gleichzeitig selbst den Anmeldeprozess genauer unter die Lupe nimmt.

Fazit nach knapp 10 Monaten: Die anfängliche Skepsis wich der Überzeugung dass es sich um eine tolles und lohnenswertes Projekt handelt, das derzeit noch in den Kinderschuhen steckt und Luft nach oben hat. Wir freuen uns diesen Entwicklungsprozess weiter begleiten!

Unter dem Titel: „Lernen 4.0 – Möglichkeiten und Grenzen einer Digitalisierung im Bildungsbereich (Schul-Cloud-Edition)“ kann man sich kostenlos zu einem MOOC mit 4 Modulen beim HPI einschreiben!

#molol17

apple_molol16So, #molol17 is over, auch ich durfte in diesem Jahr einen kleinen Beitrag dazu leisten und habe einen kleinen aber feinen Workshop mit dem Titel „Verflixt, wie kann ich Dir das jetzt schicken?“ gehalten, in dem es schwerpunktmäßig um das Thema Dateimanagement mit dem iPad ging.

Wie versprochen hier meine keynote, Videos zur Einrichtung von IServ in Transmit und Documents findet ihr bereits in meinem letzten Beitrag!

War wieder schön in Oldenburg, bis zum nächsten Jahr!

Datentransfer mit Transmit und Documents

Edit 02.2018: Leider ist Transit im App-Store nicht mehr verfügbar  

Bislang habe ich, wenn die jeweilige App keinen Datentransfer zu einem WebDAV-Server ermöglicht, Documents als „workaround“-Krücke verwendet, Transmit hat in meinen Augen gegenüber Documents aber einige entscheidende Vorteile, die es vor allem ausspielen kann, wenn ich im täglichen Einsatz auf den Datentransfer zwischen unterschiedlichsten Speicherorten angewiesen bin.

400x40000bbDer Nachteil (der eigentlich keiner ist, wenn man bedenkt dass man eine funktionale und werbefreie App erhält!) vorweg: 9,99€ im Einzelkauf (4,99€ im VPP)

Den größten Vorteil sehe ich darin, dass ich Transmit in fast jeder App unter „Datei Senden an App“ auswählen kann und darüber direkt meinen gewünschten in Transmit hinterlegten Server auswählen kann. Transmit fungiert dabei dann sozusagen als Schleuser, die Datei wird nach ein paar Klicks durchgeleitet.

Bei Documents  wird die Datei hingegen abgelegt, dann wechsele ich in die App um die Datei weiterzuschicken. Transmit erspart mir so einerseits einige Klicks aber vor allem spart es Speicherplatz, da die Datei nicht zwangsweise zwischengelagert werden muss!

Um es selbst zu überprüfen schaut euch unter Einstellungen –> Allgemein –> Speicher- & iCloud-Nutzung den aktuellen Speicherbedarf beider Apps an, erstellt dann ein schönes langes Video und verschiebt es einmal mit Documents und einmal per Transmit auf einen entfernten Speicherort und vergleicht anschließend erneut den Speicherbedarf beider Apps

In einem kurzen Video zum Dateitransfer zum Schulserver mit Transmit zeige ich, wie Transmit zum Datenaustausch mit dem Schulserver eingerichtet werden kann, ebenso für die kostenlose App documentsimg_1785!

Ganz allgemein enorm hilfreich um auf die Daten auf dem eigenen Rechner zugreifen zu können ist die Einrichtung des Selbigen als SFTP-Server. Das ist gar nicht so schwierig, es gibt eine englischsprachige Anleitung um den eigenen Mac als Server zur Nutzung mit Transmit einzurichten! Auf diese Weise kann ich solange Mac und iPad das gleiche WLAN nutzen auf sämtliche Daten des Mac zugreifen und Sie den Apps auf dem iPad zur Verfügung stellen! Windowsrechner können natürlich ebenso als FTP-Server fungieren!

Auf den SFTP-Server können dann sowohl Dokuments als auch Transmit zugreifen und so Daten vom eigenen Rechner auf das iPad übertragen.

Lehrers liebste Apps – Dateimangement

Für das Dateimanagement: WebDAVNav+ und Documents

„WebDAV Nav+“ von Schimera Pty Ltd

Bei dieser App handelt es sich um einen Dateimanager,  in Verbindung mit IServ bietet mir die App die Möglichkeit Dateien auf IServ (unser Schulserver) aufzurufen, umzubenennen …, und Dateien vom iPad direkt auf IServ abzulegen, was ich im Zusammenhang mit der Erstellung von Tafelbildern gerne und regelmäßig nutze, auch um komplexere Tafelbilder, gelöste Arbeitsblätter etc. den Schülern anschließend im Gruppenordner zur Verfügung zu stellen. Hervorragend auch geeignet, um Fotos aus dem Unterricht direkt für die Weiterverwendung zur Verfügung zu stellen (z.B. das Foto vom Versuchsaufbau für das zu erstellende Protokoll, die Gruppenplakate etc.).

Zur Einrichtung als Serveradresse für meine Kollegen eingeben:
https://dav.iserv-marianum.de

Benutzername und Passwort sind die Bekannten für den Zugang zu IServ!

Hermann schwört auf Dokuments und Scannable und hat dazu eine Anleitung geschrieben: Scannable und Documents

„Documents 5 – Schneller PDF-Betrachter und Cloud Download-Manager“ von Readdle

Evernote Scannable“ von Evernote

Zur Einrichtung folgende Adresse verwenden: http://dav.iserv-marianum.de/

Lehrers liebste Apps – Für Tafelbild und Erklärvideo

Für das Tafelbild (und das Erklärvideo): Explain Everything und Goodnotes

Die App Explain Everything (EE) benutze ich aufgrund einiger „Kleinigkeiten“ lIeber als  Goodnotes, beide sind sehr gute Apps aber mit unterschiedlichen Herangehensweisen an das gleiche Thema, eine leere Seite mit Informationen zu füllen.

Natürlich gibt es noch eine Fülle weiterer Apps die die gleiche Zielsetzung verfolgen, diese Beiden kommen aber dem Lehrerideal der Eierlegendenwollmilchsau am Nächsten 🙂

Ein wesentlicher Grund Tafelbilder bevorzugt digital zu erstellen liegt für mich in meiner recht unansehnlichen Handschrift. Als Kind in der Grundschule Opfer der linkshänderfeindlichen „feines Händchen“ Philosophie geworden verbrachte ich als Lehrer in der Vergangenheit viel Unterrichtszeit damit, meinen Schülern das abzupinnende Tafelbild vorzulesen. Dies – so erkannte ich schnell – lässt sich durch eine saubere Tastatur prima umgehen, verbunden mit allen weiteren Vorteilen des digitalen Tafelbildes!

Aufgrund dieser Vorgeschichte bevorzuge ich die Möglichkeit, Texte im Tafelbild per Tastatur einzufügen, die Option handschriftlicher Einträge empfinde ich da eher als Rückschritt, wenngleich diese in Chemie bei Reaktionsgleichungen natürlich die flottere Variante darstellt!

Großer Vorteil von EE, es bietet die direkte Einbindung eines Webdav-Servers, meint ich kann jede Datei direkt auf IServ ablegen, von dort wieder aufrufen etc.! Bei Goodnotes muss ich immer den Umweg über z.B. Documents gehen, was bei der Dateiablage Zeit und Nerven kostet, das flippte bei EE viel unkomplizierter.

Goodnotes bietet den Riesenvorteil durch die Optionen der Handballenauflage oder beim „Heranzoomen“  einzelner Teilbereiche, um dort flüssiger per Hand etwas einzutragen – hier zeigt sich deutlich, inwieweit die Entscheidung für eine App vom persönlichen Nutzungsverhalten abhängt!

Goodnotes nutze ich immer dann, wenn ich ein fertiges Arbeitsblatt als .pdf vorliegen habe und dort die Schülerlösungen eintragen oder als Foto einfügen möchte!

Ach ja, bislang von mir noch kaum genutzt, aber grad im Zusammenhang mit einer Nutzung durch Schüler eine sehr attraktive Alternative zur Vorstellung von Arbeitsergebnissen bietet EE mit der Option alle Veränderungen der Folie(n) inklusive Tonaufnahme als Video zu dokumentieren. So lassen sich wirklich schnell und unkompliziert kleine Erklärvideos („Tutorials“?) erstellen!

Natürlich gibt es noch eine Fülle weiterer Unterschiede, probiert einfach beide Apps aus und stellt fest, welche euer Favorit wird!

Explain EverythingGoodNotes

Zum Einsatz von EE schreibt auch Andreas Hofmann