Vergleich unterschiedlicher Positionen mittels Interviews

Unabhängig vom Thema der Sequenz lässt sich die im folgenden beschriebene Methode beliebig auf viele andere Zusammenhänge und Fächer übertragen!

Am konkreten Beispiel einer kurzen Sequenz (Umfang 3-4 Unterrichtsstunden) zur agrarindustriellen Fleischproduktion in Feedlots in den USA möchte ich vorstellen, wie sich die Schüler meines Leistungskurses Erdkunde am Ende einer Unterrichtsreihe mit unterschiedlichen Positionen
zum Thema auseinandersetzen, konkrete Positionen, die ggfs. nicht ihre eigenen sind übernehmen und diese am Ende vergleichend diskutieren.

Zunächst habe ich die Kursteilnehmer mittels Skatkarten zufällig in 4 Gruppen (Herz, Pik usw.) á 4 SuS eingeteilt. Jede Gruppe holt sich zwei Tablets aus dem Koffer, die Arbeitsaufträge rufen die Schüler dann mittels QR-Code auf den iPads auf, der Code führt dabei zum Kursordner auf IServ, in dem das AB liegt.

 

QR-Codes lassen sich recht einfach und kostenlos erstellen auf der Web-Seite QR-Code-Generator <http://www.qrcode-generator.de>, um einen QR-Code zu erstellen, der auf eine Datei auf IServ lenkt, ruft einfach die Datei auf IServ über den Webbrowser (Internet Explorer, Safari, Firefox…) auf und kopiert die Adresse oben. Diese gebt in die Eingabezeile des QR-Code-Generators ein und es wird der entsprechende Code angezeigt, der sich per Rechtsklick markieren und kopieren lässt. Den Code blende ich dann im Unterricht per Beamer ein, die SuS scannen ihn per QR-Code-Scanner, z.B. mit der App „Neoreader“ und bekommen direkt das AB angezeigt. Ausführlichere Infos zu QR-Codes.

Zur Erstellung der Interviews benötigen die Gruppen ruhige Plätze, daher ziehen sich einige Gruppen in alternative Räume zurück (Mensa, Aulafoyer, Mediathek, leere Kursräume etc.), per Whatsapp bekomme ich den jeweiligen Standort gemeldet, damit ich alle Gruppen reihum besuchen und mit ihnen ihr jeweiliges Projekt besprechen kann.

An dieser Stelle wird deutlich, das solche alternativen Unterrichtsformen durchaus raumgreifend sind und bei der künftigen Innenraumkonzeption noch stärker zu bedenken sind.

Als Zeitraum gebe ich vor, dass die Videos zu Beginn der folgenden Doppelstunde fertig sein müssen, so hat jede Gruppe die Möglichkeit je nach Idee die Umsetzung daheim weiter zu verfolgen, was von den Gruppen natürlich in sehr unterschiedlichem Umfang, teilweise aber überraschend intensiv genutzt wird. Oft benötigen Sie dann zu Beginn der folgenden Stunde noch ein paar Minuten Zeit sich abzugleichen, bevor wir uns alle Interviews ansehen, die Standpunkte reflektieren und abschließend diskutieren.

 

StopMotion-Filme im Unterricht erstellen lassen …

Jeder Film – wissen wir ja, …- besteht aus einer schnellen Abfolge einzelner Bilder, gängige Kinofilme zeigen meist 24 Bilder pro Sekunde, die unser Hirn dann in einen flüssigen Film übersetzt, bei weniger Bildern erkennen wir ein Ruckeln. Bei „Zeichentrick“ werden einzelne Standbilder zu bewegten Sequenzen zusammengelegt.

Ganz einfach lässt sich das mit Apps wie StopMotion (auch für Windows, Android etc.!) bewerkstelligen, mit denen man Bild für Bild aufnehmen kann und die diese automatisch in die richtige Reihenfolge bringt. Mit der Abspielgeschwindigkeit lässt sich herumexperimentieren, eine Musik in den Hintergrund legen, … die App ist im Wesentlichen selbsterklärend, die Schüler haben es fix heraus und beginnen ganz schnell mit kreativen Malereien in ihrem College-Block, die dann Bild für Bild erweitert und umgestellt werden.

Der StopMotion-Film stellt somit zunächst eine weitere Methode dar, deren didaktisch sinnvoller Einsatz sicherlich in allen Fächern an vielen Stellen denkbar ist.

Beispiele: In Chemie in der 9 haben meine Schüler am Ende der Reihe zu den Bindungstypen (Atom- und Ionenbindung) den Auftrag erhalten gruppenweise einen der beiden Bindungstypen in einem StopMotion-Film darzustellen. Hierzu hatten sie gute 60min Zeit, es war eine der seltenen Stunden, in denen sie vor lauter Motivation keine Zeit hatten für die 5-Minuten-Pause 🙂

In der darauffolgenden Stunde haben wir uns die Filme angesehen, jede Gruppe hatte den Auftrag die Filme der anderen Gruppen auf fachliche Richtigkeit hin zu bewerten, woraus wir eine Challenge gemacht haben … „Ich habe heute leider kein Atom für Euch!“.

Hier gibts ein paar sehenswerte Beispielfilme von Schülern der 9a/b:

In Erdkunde in der 7 waren Erkenntnisse über die Konvektionsströme im Erdinneren mit dem “Seafloorspreading“ und der Gebirgsfaltung in Einklang bringend darzustellen …

In den Fremdsprachen lassen sich kurze Comics oder auch Fotostorys erstellen, zu deren Einzelbilder die Geschichte gesprochen wird, Kurzgeschichten können animiert oder weitererzählt werden … 

Ist der Film fertig kann er einfach über die Funktion „Teilen“ an Documents übergeben und dann auf IServ abgelegt werden.

Interaktives Material im Unterricht entwickeln

Spurensuche in Meppen:

Ziel dieser Einheit in Erdkunde in Jg. 8 ist es, eine interaktive Karte Meppens zu erstellen, die Auskünfte gibt über die Spuren früherer stadtgeschichtlicher Epochen.

Unterschiedliche Keimzellen und typische Entwicklungsphasen mitteleuropäischer Städte unter besonderer Berücksichtigung der mittelalterlichen Stadt werden zunächst im Unterricht erarbeitet. Alsdann suchen sich die SuS in frei gewählten Gruppen á 2-4 ein Thema wie den Stadtwall, die Rentei, Zeughaus, Rathaus, Probsteikirche, Gymnasialkirche, mittelalterliche Brücken, Ackerbürgertum (Im Sack, Kuhstraße) …, zu dem sie vorab recherchieren und sich Gedanken zur Präsentationsform machen, z.B.  Video (Doku, Interview, szenisches Spiel), Ton- oder Textdokument, Fotos….

Dann unternehmen wir in einer Doppelstunde eine Exkursion in die Innenstadt in der entsprechend vor Ort dokumentiert und recherchiert wird. Viele Gruppen ergänzen hier durch eigenständige Besuche in der Stadt oder außerunterrichtliche Treffen um Dokumentationen zu erstellen, Videos zu schneiden, Berichte zu verfassen etc..

Wichtig ist in diesem Fall, vor allem wenn die Kinder sich selbst in Szenesetzen, vorab das elterliche Einverständnis einzuholen für Nennung und Darstellung der Kinder im Internet im Rahmen des Unterrichtsvorhabens. Gleiches gilt für weitere mögliche Protagonisten wie interviewte Geschichtslehrer (Danke Henning!) oder Führer im Stadtmuseum.

Plattform für dieses Projekt ist Thinglink, das über eine iOS-App sowie online genutzt werden kann, das Ergebnis lässt sich dann jederzeit über den entsprechenden Link, z.B. zur „Spurensuche in Meppen“ aufrufen, in den alle Schülerprodukte eingebunden werden.

Bei Thinglink wird ein Bild als Grundlage genommen, in unserem Fall ein Screenshot der Satellitenaufnahme Meppens von Google Earth, natürlich ist hier in anderen Zusammenhängen jedes Bild möglich, sei es ein Versuchsaufbau, das Klassenfoto, ein Strukturdiagramm, historisches Foto, wasauchimmer. Über das Bild werden dann interaktive Buttons an die entsprechenden Stellen gelegt, die dann mit dem gewünschten Medium verlinkt werden, so dass sie darüber aufgerufen werden können. 

Kleinere Dateien wie Fotos können direkt zu Thinglink hochgeladen werden, größere Dateien lege ich an anderen Orten ab (Dropbox, eigene Webseite, Videos auf Youtube…) und verlinke Sie entsprechend.

Weitere ausführlichere Infos zu Thinglink

Thinglink ist dementsprechend überall einsetzbar, wo Bilder interaktiv werden sollen, z.B. zur Bildbeschreibung in den Fremdsprachen, zur Erklärung von Prozessen in den Naturwissenschaften, zur Darstellung historischer Situation in den Gesellschaftswissenschaften, als Interpretationsmöglichkeit in der Kunst …

Interaktiver Stadtplan Meppens als Ergebnis einer Suche nach “Spuren der Stadtentwicklung”

Das iPad im Erdkundeunterricht

Ideen zur Nutzung des iPads im Erdkundeunterricht

1. Arbeit mit dem digitalen Atlas – Dierke bietet seinen digitalen Weltatlas als App an, der den bisherigen Atlas ersetzen kann. Neben Möglichkeiten zur Entfernungsmessung sticht er vor allem durch die Optionen zur Steuerung der Informationsdichte einer Karte heraus, lassen sich doch einzelne Informationsebenen zu- oder abwählen, was der Übersichtlichkeit häufig sehr zugute kommt und didaktische Reduktionen vereinfacht. Ergänzt werden kann er duch GoogleMaps inkl. Streetview, sie bietet zu jedem Raumbeispiel die Möglichkeit detailliertere Einblicke zu nehmen durch Luftbilder und StreetView bzw. die 3D-Ansicht in AppleKarten. Nicht zu vergessen ist die stetige Verfügbarkeit des Atlanten zu Hause und in der Schule bei gleichzeitiger deutlicher Gewichtsreduktion!

2. Der Einsatz von Lernvideos ermöglicht nach dem Prinzip des Flipped Classroom eine erhöhte Übungszeit im Unterricht, denkbar z.B. bei Themen wie Arbeiten mit dem Gradnetz, …

3. Nutzung weiterer Arbeitsmaterialien durch Erstellung schulinterner Materialien wie bspw. einem Reader in digitaler Form (.pdf oder Ebook), Online-Kursen bei iTunesU mit Aufgaben für bestimmte Themen, Semester, digitalen Arbeitsblättern. Ebooks und iTunesU-Kurse bieten zudem Möglichkeiten zu stärkerer Binnendifferenzierung und individuellem Lernen.

4. Kollaboratives Arbeiten, etwa beim gemeinsamen Erstellen von Präsentationen (z.B. Explain Everything, PowerPoint), Bsp. Erklärvideo o. StopMotion Video zu Wagners Kontinentalplatten, Modell des demographischen Übergangs etc., beim gemeinschaftlichen Verfassen von Texten (Word, IServ)

5. Individuelle Recherchen im Unterricht, jederzeit auf aktuelle Daten beispielsweise von Census.gov, etc. zugreifen

6. Erhöhung der Produktorientierung (Handlungsorientierung) durch Erstellen von Mind-Maps, Strukturdiagrammen, Ebooks, (Erklär-)Videos, Standbildern, Podcasts, multimedialen Landkarten (s.u.) etc.

Apps: Dierke digital, Thinglink, Office-Paket, Kamera, IMovie, BookCreator, Digitale Schulbücher, iTunesU, GoodNotes, Popplet, Explain Everything, Documents …)

Interaktiver Stadtplan Meppens als Ergebnis einer Suche nach “Spuren der Stadtentwicklung”

Das iPad im Geschichtsunterricht

Ideen für die Tabletnutzung im Geschichtsunterricht:

1. Schnelle und einfache Präsentation von Quellen und sonstigen Materialien – papierfrei.

2. Schnelle und ständige Möglichkeit für die Schüler, Hintergrundinformationen zu recherchieren.

3. Interaktive Kartenarbeit, z. B. über “Google Maps”. Hier können die Schüler beispielsweise Fluchtrichtungen oder durchgeführte Feldzüge individuell nachvollziehen und bekommen eine bessere Vorstellung von der Dimension des Raumes.

4. Interaktive Stadterkundungen, z. B. von Meppen, sind möglich. Die Schüler können in der Stadt historische Orte erkunden und Bilder oder Videos vor Ort erstellen.

5. Schüler haben die Möglichkeit, eigene Erklärvideos zu drehen, in denen z. B. kompliziertere historische Zusammenhänge verdeutlicht werden sollen. Gute Möglichkeit, das historische Verständnis der Schüler zu prüfen.

6. Individuelle Arbeit an historischen Reden oder Filmmaterial (z. B. über Kopfhörer). So haben die Schüler die Möglichkeit, vor- und zurückzuspulen, wie es für sie notwendig ist.

7. “Lernplakate” / “Wandzeitungen” digital erstellen und durch Bilder oder kürzere Videos ergänzen.

8. Einen Zeitstrahl digital erstellen und durch Bilder oder kürzere Videos ergänzen. Auch als kurze Überprüfung denkbar (vgl. Beispiel zum 1. Weltkrieg).
Zeitleiste 1. Weltkrieg

9. Außerschulische Lernorte stellen oft digitale Materialien bereit, die im Unterricht dann von den Schülern genutzt werden können. Dies kann unter Umständen auch den Besuch eines außerschulischen Lernortes vorbereiten/vorentlasten.

10. Digitales Brainstorming, das im Anschluss allen Schülern verfügbar gemacht werden kann.